Hier sieht man einen Bienenstock, der von Menschen gebaut wurde. Doch wo und wie leben Bienen in freier Natur?Â
2. Fortpflanzung und Lebensweise der Insekten
1
Die Lebensweise der Insekten ist so vielfĂ€ltig wie sie selbst. Um zu verstehen, wie und wo wir Menschen LebensrĂ€ume von Insekten besser schĂŒtzen können, mĂŒssen wir sie besser kennenlernen. Deswegen erfĂ€hrst du jetzt mehr darĂŒber, wie sie leben und wie sie sich vermehren.Â
2.1 Die Fortpflanzung
2
Zum Leben der Insekten gehört auch die Fortpflanzung.Â
Insekten sind getrenntgeschlechtlich, das heiĂt, es gibt Weibchen und MĂ€nnchen. Bei der Paarung werden im Inneren des Weibchens die Eier befruchtet. Diese befruchteten Eier legt das Weibchen an einem sicheren Ort ab, damit die Larven schlĂŒpfen können. Daraus entwickeln sich dann ausgewachsene Insekten. Diese Entwicklung kann sehr unterschiedlich aussehen.
2.2 Die Metamorphose â Gestaltwandel der Insekten
3
Bei der Entwicklung von der Larve zum ausgewachsenen Tier durchlaufen viele Tiere eine VerĂ€nderung ihres Aussehens (Gestalt). Manche Tiere werden dabei einfach nur gröĂer, andere verĂ€ndern ihre komplette Gestalt. Das nennt man Metamorphose. Zum Beispiel hast du bereits die Lurche kennengelernt. Auch sie verĂ€ndern wĂ€hrend des Heranwachsens ihre Gestalt.Â
Einige Insektenarten wandeln wÀhrend der Metamorphose nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre Fortbewegung und ihre ErnÀhrung. Eine Metamorphose kann vollstÀndig oder unvollstÀndig sein.
4
VollstÀndige Metamorphose
Bei der vollstĂ€ndigen Metamorphose Ă€hneln die geschlĂŒpften Larven gar nicht oder kaum ihren fertig entwickelten Artgenossen. Bei der Verwandlung Ă€ndern sie ihr Aussehen, ihre Fortbewegungsart und ihre ErnĂ€hrung vollstĂ€ndig. Sie durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, bevor sie zum Beispiel das Leben als Raupe hinter sich lassen und zum Schmetterling werden.
Schmetterlinge durchlaufen eine vollstÀndige Metamorphose:
PD1. Das Leben eines Schmetterlings beginnt als Ei.§
Urheber: Seznandy
Pixabay
PD2. Aus dem Ei schlĂŒpft die Larve (auch Raupe).§
Urheber: Nevillevlogz
Pixabay
PD3. Wenn die Larve durch stetiges Fressen groĂ geworden ist, verwandelt sie sich in die Puppe (Chrysalis).§
Urheber: Gyulche1
Pixabay
PD4. Aus der Puppe schlĂŒpft das Vollinsekt, hier ein Monarchfalter.
5
UnvollstÀndige Metamorphose
Bei der unvollstĂ€ndigen Metamorphose sehen die geschlĂŒpften Insektenlarven meist schon so aus wie ihre ausgewachsenen Artgenossen. Insekten, die eine unvollstĂ€ndige Metamorphose betreiben, werden mit jeder HĂ€utung einfach nur gröĂer und krĂ€ftiger. Sie verwandeln sich also nicht vollstĂ€ndig. Die Heuschrecke oder auch die Wanze sind zum Beispiel Vertreter der unvollstĂ€ndigen Metamorphose.
Heuschrecken gehören zu den Insekten, die eine unvollstÀndige Verwandlung durchmachen:
Cc3BYSAEine Heuschrecke legt gerade ihre Eier in die Erde.
6
?
Aufgabe â Wer verwandelt sich wie?
Schreibe in die offenen LĂŒcken den richtigen Begriff. Nutze als Hilfe die Elemente 4 und 5.
Die Metamorphose der Schmetterlinge
7
8
A
B
Aufgabe â Insekten als VerwandlungskĂŒnstler
Nun hast du viele Informationen ĂŒber die Metamorphose der Insekten erhalten.
Fasse die wichtigsten Entwicklungsstufen der Metamorphose in fĂŒnf Stichpunkten zusammen.
Vergleiche die vollstÀndige und unvollstÀndige Metamorphose miteinander. Nenne dabei zwei Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Aufgabe
Gestalte ein Plakat ĂŒber den Ablauf einer vollstĂ€ndigen Metamorphose.
FĂŒr die Gestaltung kannst du zum Beispiel zeichnen, Abbildungen aus Zeitschriften ausschneiden und etwas schreiben.
Achte darauf, in deinem Plakat die erarbeiteten Inhalte wiederzugeben.
Nutze alle deine Arbeitsmittel, zum Beispiel Zeichenkarton, Buntpapier, Farbstifte, Leim, Schere.
Fotografiere dein Plakat, wenn es fertig ist.
Lade es anschlieĂend hier hoch:
A
B
2.3 Der Staat der Honigbiene
9
§
Urheber: David Clode
Unsplash
PD
Durch den haarigen Körper bleiben viele Pollen an der Biene haften.
Nicht nur Ameisen bilden Staaten, sondern auch die Bienen. Wenn du âBieneâ hörst, denkst du vermutlich zuerst an die Honigbiene. Zur Gruppe der Bienen gehören aber auch Wildbienen oder Hummeln. FĂŒr die BestĂ€ubung von Blumen sowie Obst- und GemĂŒsepflanzen sind sie von groĂer Bedeutung. An einem Tag kann eine einzelne Biene bis zu 2.000 BlĂŒten bestĂ€uben.
10
Hintergrund
Wie entsteht Honig?
§
Urheber: Kianakali
Unsplash
PD
Bienen fĂŒllen die Waben mit Honig.
ZunĂ€chst sammeln Bienen (neben Pollen und Wasser) Honigtau und Nektar. Um an den Nektar zu kommen, haben Bienen einen SaugrĂŒssel. FĂŒr die Honigherstellung wird Honigtau und Nektar in groĂen Mengen benötigt. Denn Bienen brauchen Nektar auch fĂŒr die ErnĂ€hrung. Erst wenn der Bedarf an Nahrung gedeckt ist und die Larven ausreichend versorgt sind, werden ĂŒberschĂŒssiger Honigtau und Nektar verwendet, um daraus Honig zu machen. Der Honig wird dann in die Waben gefĂŒllt und dient als Nahrungsreserve. Je nachdem, welche Pflanzen die Bienen anfliegen, verĂ€ndert sich die Zusammensetzung des Honigs.
Die Kommunikation im Bienenstaat
11
Wichtig fĂŒr das Zusammenleben im Bienenstaat ist der Austausch von Informationen. Im folgenden Video wird gezeigt, wie Bienen Informationen untereinander austauschen.
Sieh dir das Video genau an. Falls du etwas nicht gleich verstehst, pausiere das Video oder spiele es erneut ab.
Nenne den Namen der Tanzsprache der Bienen und gib an, welche Informationen durch diese ĂŒbermittelt werden.
ErklÀre, wie die Weitergabe von Informationen beim Tanzen erfolgt.
Arbeitsteilung bei den Bienenvölkern
14
§
Urheber: Andreas Neumann
Pixabay
PD
Ein Bienenschwarm am Ast
In einem Bienenstaat geht es sehr sozial und organisiert zu. Damit tausende Bienen gut zusammenleben können, haben sie eine genaue Arbeitsteilung.Â
15
Hintergrund
Wer macht was? Die Bewohner des Bienennests
Es gibt immer eine Königin. Sie ist so etwas wie die Mutter aller Bienen und fĂŒr das Eierlegen zustĂ€ndig. Sie steht in der Ordnung des Bienenstaats ganz oben. Die GroĂzahl der Bienen in einem Bienenstaat sind die Arbeiterinnen. Sie ĂŒbernehmen alle anfallenden Aufgaben. Die mĂ€nnlichen Bienen werden Drohnen genannt und werden nur fĂŒr die Befruchtung der Eier benötigt. Deswegen leben sie auch nur wenige Wochen oder Monate.
16
?
17
Aufgabe
Trage in eine Tabelle die Aufgaben und den Nutzen von Bienenkönigin, Arbeiterinnen und Drohnen ein.
Hinweis: Ăberlege dir vorher die Beschriftung der Spalten und Zeilen.
VERTIEFUNG
2.4 Die Ameise
18
§
Urheber: Sian Cooper
Unsplash
PD
Die Ameise â ein faszinierendes und sehr nĂŒtzliches Insekt.
Klein, stark, schlau und giftig bei Gefahr â so kann man die Insektengruppe der Ameisen beschreiben. Sie leben meist in einem Ameisenstaat zusammen, der von einer oder mehreren Königinnen organisiert wird. Unter der Königin stehen tausende Arbeiterinnen und Arbeiter. Diese sind dafĂŒr zustĂ€ndig, die Königin zu fĂŒttern, den Nachwuchs zu pflegen, das Nest zu bauen, Nahrung zu beschaffen und Feinde abzuwehren.
Die Lebenswelt der Ameise
19
In dieser Galerie findest du viele Informationen ĂŒber Ameisen.
§
Urheber: Yash Prajapati
Unsplash
PD
Die Ameisenkönigin hat wĂ€hrend der Paarungszeit FlĂŒgel zur Fortbewegung. Wenn sie genug Sperma aufgesammelt hat, um ihre Eier zu befruchten, fallen die FlĂŒgel ab und sie grĂŒndet einen Ameisenstaat.
§
Urheber: Wolfgang Hasselmann
Unsplash
PD
Die FĂŒhler der Ameisen sind meist deutlich abgeknickt. Mit ihrem Mundwerkzeug zerkleinern sie ihre Nahrung. Wenn Feinde sich ihnen nĂ€hern oder auch bei der Beutejagd können sie aus ihrem Hinterleib ein Gift herausspritzen.
§
Urheber: Gabriel Manlake
Unsplash
PD
Ameisen ernĂ€hren sich rĂ€uberisch, von Blatt- und Pflanzenresten oder auch Aas. Das heiĂt, sienutzen auch tote Tiere als Proteinquelle. Besonders wichtig fĂŒr Ameisen ist das Sammeln von Honigtau, womit sie ihre Nachkommen versorgen.
§
Urheber: Jed Owen
Unsplash
PD
Auch gröĂere Tiere können von Ameisen gefangen und gejagt werden. DafĂŒr senden sie Duftstoffe aus, um zum Beispiel VerstĂ€rkung zu rufen. Beim Austausch von Nahrung werden auch Informationen weitergeben: ĂŒber den Nestbau oder den Zustand der Königin.
§
Urheber: Anton Darius
Unsplash
PD
FĂŒr den Abtransport von Nahrung und um andere Ameisen auf eine Nahrungsquelle aufmerksam zu machen, verwenden sie ebenfalls Duftstoffe. Dadurch können andere Ameisen den Weg nachvollziehen. Es entsteht eine AmeisenstraĂe. Gut zu wissen: Ameisen können das Hundertfache ihres eigenen Körpers tragen.
Im Ameisennest herrscht ein organisierter Ablauf. Jedes Tier hat seine Aufgabe und seinen Platz. Die Nestkuppeln können bis zu einem Meter hoch werden. Aber auch unter der ErdoberflĂ€che geht es weiter. Der Bau kann bis zu 2 Metern in die Tiefe gehen. FĂŒr den Nestbau werden kleine HolzstĂŒcke, heruntergefallene Nadeln, Zapfen und Blattreste verwendet. Mit Baumharz bekommt das Nest mehr StabilitĂ€t. Im Sommer hat der Ameisenbau eine Temperatur um die 30 Grad.
§
Urheber: Marco Neri
Unsplash
PD
Ameisenstaaten sind sehr wichtig fĂŒr unsere Umwelt. Durch sie werden zum Beispiel die Bodenschichten erneuert und Pflanzenmaterial und Aas abgebaut. AuĂerdem sind sie Teil eines groĂen Ăkosystems, bei dem sie zum Beispiel Pflanzensamen verbreiten und die Nahrungskette im Gleichgewicht halten.
20
?
Aufgabe â Was weiĂt du nun ĂŒber Ameisen?
Sieh dir die Galerie in Element 19 an und notiere jeweils einen Stichpunkt zu jeder Zeile in der Tabelle.
21
Hier siehst du ein Nest der Roten Waldameise, einen sogenannten 'Ameisenhaufen'. Wie sieht ein Ameisenhaufen eigentlich von innen aus? Bewege den Regler, um die die GĂ€nge unter der OberflĂ€che sehen zu können.Â