2. Wie wir zu dem wurden, was wir sind

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SchÀdel von Homo sapiens und Homo neandertalensis
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Urheber: hairymuseummatt (original photo), DrMikeBaxter (derivative work)

wikimedia

Cc2BY

Trafen im heutigen Europa aufeinander: Homo sapiens und Homo neanderthalensis

2. Wie wir zu dem wurden, was wir sind

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Der Mensch ist gekommen, um zu bleiben. Er besiedelt heute die ganze Welt. In diesem Modul erfĂ€hrst du, wie er sich zu dem entwickelt hat, was er heute ist. Du lernst einige unserer Vorfahren kennen und erfĂ€hrst, welche wichtigen Entwicklungsschritte auf dem Weg zum Homo sapiens sie vollzogen haben. Außerdem geht es um die Frage, wie wir als Menschen miteinander umgehen sollten.

2.1 Wie entstand der moderne Mensch?

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Die Evolution ist keine gradlinige Entwicklung mit einem Anfangs- und einem Endpunkt. Sie folgt eher dem Prinzip von „Trial and Error“. Alle heute lebenden Menschen sind Vertreter der Art Homo sapiens. Unsere Vorfahren gehörten anderen Arten an, die zum Teil auch gleichzeitig nebeneinander existierten. Doch nicht alle ĂŒberlebten und entwickelten sich weiter.

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Definition

Stammesgeschichte

Der Begriff Stammesgeschichte bezeichnet die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte.

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Anhand von Fossilienfunden versuchen Wissenschaftler, die Stammesgeschichte des Menschen zu rekonstruieren. Jedes neue FundstĂŒck, zum Beispiel ein SchĂ€delrest, muss in den Stammbaum eingeordnet werden, indem sein Alter bestimmt wird und seine Ă€ußerlichen Merkmale mit denen anderer Funde verglichen werden.

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Aufgabe

Ordne die SchĂ€del der Gattung Homo, entsprechend einer möglichen Entwicklung, in den Stammbaum ein. Wende dabei dein Wissen ĂŒber menschenaffentypische und menschliche SchĂ€delbaumerkmale an. 

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Aufgabe

BegrĂŒnde deine Einordnung der SchĂ€del in den Stammbaum anhand von SchĂ€delmerkmalen.

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Evolution bedeutet Anpassung an sich Àndernde UmweltverhÀltnisse. Die Vorfahren des Homo sapiens waren sehr erfolgreich in ihrer Umwelt und konnten sich in dieser zunehmend besser behaupten.

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Aufgabe

Sieh dir den Filmausschnitt ĂŒber Homo habilis und Homo erectus an.

  • Notiere GrĂŒnde fĂŒr den Erfolg von Homo habilis und Homo erectus. 
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Erfolgreiche Vorfahren: Homo habilis und Homo erectus
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Aufgabe

Homo erectus wird auch als „Weltenbummler“ bezeichnet. ErklĂ€re. 

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Nachbildung eines freundlichen Neandertalers
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Urheber: 2021 Neanderthal Museum · Holger Neumann

https://www.neanderthal.de/de/urmenschen.html

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Homo neanderthalensis – der Neandertaler

Die zunehmenden geistigen FĂ€higkeiten des JĂ€gers Homo erectus gingen mit einer starken Zunahme des Hirnvolumens einher. Ein Grund dafĂŒr lag wohl in der guten Eiweißversorgung durch die fleischreiche Nahrung.
Vor ca. zwei Millionen Jahren verließen Angehörige der Art Homo erectus erstmals den afrikanischen Kontinent in Richtung Europa und Asien. In Europa ging aus diesen Urmenschen der Homo neanderthalensis hervor, der spĂ€ter ausstarb.

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Weltkarte zeigt chronologische Ausbreitung des Menschen
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Urheber: NordNordWest

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Spreading_homo_sapiens_la.svg

PD

Von Afrika aus verbreitete sich Homo sapiens ĂŒber die ganze Welt. Die Pfeile zeigen, auf welchen Wegen seine Ausbreitung erfolgte. Die Zahlen geben an, vor wie vielen Jahren Homo sapiens die jeweiligen Gebiete erreichte.

Vor ca. 200.000 Jahren entwickelten sich schließlich in Afrika unsere direkten Vorfahren der Art Homo sapiens. Homo sapiens begann vor rund 60.000 Jahren, die Welt außerhalb Afrikas zu besiedeln, und bevölkert heute den gesamten Erdball.

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Der Homo sapiens setzt sich durch.
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Aufgabe

Sieh dir den Filmausschnitt „Der Homo sapiens setzt sich durch“ an.

  • Nenne GrĂŒnde fĂŒr die Überlegenheit des Homo sapiens gegenĂŒber dem Homo neanderthalensis.
Eine Frau betrachtet Fotos verschieden aussehender Menschen
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Urheber: Gerd Altmann

pixabay

PD
Die Evolution hat uns vielfÀltig gemacht.

2.2 Miteinander leben

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Die biologische Evolution bringt Arten hervor. Alle heute lebenden Menschen gehören derselben Art an: Homo sapiens. Rassen gibt es hingegen nicht in der Natur; sie entstehen ausschließlich durch ZĂŒchtung.

Definition

Art

Zu einer Art zÀhlen alle Lebewesen, die sich paaren und dabei fortpflanzungsfÀhige Nachkommen erzeugen können.

Beispiel: Löwen und Tiger sind zwei Arten der Gattung Pantherkatzen. Sie können sich paaren und Nachkommen (Liger) erzeugen. Diese sind jedoch unfruchtbar.

Definition

Rasse

Der Begriff Rasse bezeichnet in der Tierzucht Lebewesen derselben Art, bei denen durch gezielte ZĂŒchtung bestimmte Merkmale ausgeprĂ€gt wurden und die anhand dieser willkĂŒrlich gewĂ€hlten Ähnlichkeiten zusammengefasst werden.

Beispiel: SchÀferhund und Dackel sind zwei Rassen der Art Hund.

Definition

Rassismus/rassistisch

Rassismus: Lehre/Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen anderen von Natur aus ĂŒber- bzw. unterlegen sein sollen

rassistisch:
vom Rassismus bestimmt; der Lehre des Rassismus entsprechend

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Warum gibt es keine „Menschenrassen“ – Tierrassen gibt es doch auch? Von Gábor Paál, SWR Wissen

§ Cc4BYNCSA
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Quelle

Artikel 3 Absatz 3 Satz 1 Grundgesetz

Niemand darf wegen [
] seiner Rasse, [
] benachteiligt oder bevorzugt werden.

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Aufgabe

Das Deutsche Institut fĂŒr Menschenrechte empfiehlt, den Begriff „Rasse“ in Artikel 3 Absatz 3 Satz 1 Grundgesetz zu streichen und die Regelung wie folgt zu fassen: „Niemand darf rassistisch [...] benachteiligt oder bevorzugt werden.“

  1. Lest die Quelle „Artikel 3 Absatz 3 Satz 1 Grundgesetz“.
  2. Hört euch das Interview zum Thema „Warum gibt es keine “Menschenrassen„?“ an.
  3. Findet Argumente dafĂŒr, den Begriff „Rasse“ aus dem Grundgesetz zu streichen, und diskutiert diese in der Klasse.
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Vier HĂ€nde unterschiedlicher Hautfarbe bilden einen Ring
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Urheber: truthseeker08

pixabay

PD

Unsere Hautfarbe unterscheidet uns nur Ă€ußerlich. Wir sind alle Menschen derselben Art.

Menschen unterscheiden sich teilweise stark in ihrem Aussehen und in ihrer Lebensweise. Wir sind nicht alle gleich. Als Angehörige der Art Homo sapiens sind wir jedoch alle gleichwertig. 

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Aufgabe

  1. Überlege, welche Konsequenzen ihre Gleichwertigkeit fĂŒr den Umgang der Menschen miteinander haben sollte.
  2. Ziehe Schlussfolgerung fĂŒr dein Verhalten anderen Menschen gegenĂŒber.
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Aufgabe

Der 21. MĂ€rz ist der internationale Tag gegen Rassismus. Er wurde 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen.

  1. Entwerft in Gruppenarbeit ein Hashtag zu diesem Tag. Verwendet dafĂŒr euer Wissen aus diesem Modul. Beispiel: #WirsindalleAfrikaner
  2. Stellt euch gegenseitig eure Hashtags vor. Beschreibt eure Überlegungen, die zu den Hashtags fĂŒhrten.
  3. WĂ€hlt aus euren Hashtags gegen Rassismus das beste aus. BegrĂŒndet eure Wahl.
  4. Diskutiert in der Klasse, wofĂŒr ihr das Hashtag nutzen könntet.