2. Bewegungsformen

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Eine Achterbahn neben einem Riesenrad vor blauem Himmel aus der Froschperspektive. Die Achterbahn ist oben links im Bild, das Riesenrad unten rechts.
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Urheber: Christian Mikhael

Unsplash

PD

2. Bewegungsformen

1

Im vorigen Modul hast du gelernt, wie du gleichförmige geradlinige Bewegungen beurteilen und ihre Geschwindigkeit berechnen kannst. Doch im Alltag findest du viele Beispiele fĂŒr Körper, die sich nicht geradlinig oder nicht gleichförmig bewegen.
In diesem Kapitel lernst du weitere Bewegungsformen kennen und wie du diese beurteilen kannst.

2.1 Bahnformen

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Bislang hast du dir lediglich geradlinige, gleichförmige Bewegungen angesehen.

  • Geradlinig heißt, dass die Bewegung entlang einer Geraden erfolgt (auch „lineare Bewegung“ oder „eindimensionale Bewegung“ genannt).
  • Gleichförmig heißt, dass sich der Körper innerhalb eines Zeitraums immer mit derselben Geschwindigkeit bewegt (also z. B. nicht beschleunigt oder bremst).

Die Bahnform bezeichnet die Bahn, entlang der sich der Körper bewegt. Es gibt auch Bewegungen, bei der die Bahn keine Gerade ist. Schau dir die folgenden Bahnformen an:

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Nebeneinander befinden sich Animtationen fĂŒr drei unterschiedliche Bahnformen: Geradlinige Bewegung: Ein Punkt bewegt sich entlang einer Geraden von links nach rechts; Kreisbewegung: Ein Punkt bewegt sich auf einer kreisförmigen Linie gegen Uhrzeigersinn; Schwingung: Ein Punkt befindet sich am unteren Ende einer Linie und schwingt - wie ein Pendel an einem Faden - von links nach rechts und zurĂŒck.
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Urheber: Digitale Lernwelten GmbH

Cc4BYNCSA

Ein Körper bewegt sich immer entlang einer Bahn. Bewegungen können unterschiedliche Bahnformen haben.

In der Natur und im Alltag findest du viele Beispiele fĂŒr unterschiedliche Bahnformen. Wenn du schon einmal in einem Freizeitpark warst, kommen dir bestimmt die folgenden Beispiele bekannt vor.

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? A B

Aufgabe A – Besuch im Freizeitpark

Betrachte die Attraktionen im Freizeitpark und wÀhle die jeweilige Bahnform aus.

Aufgabe B – Bahnformen im Alltag

Überlege dir mindestens ein weiteres Beispiel fĂŒr jede der folgenden Bahnformen (es muss keine Freizeitparkattraktion sein):

  • Geradlinige Bewegung
  • Kreisbewegung
  • Schwingung

Tausche dich mit deinen MitschĂŒlern ĂŒber deine Ergebnisse aus und erstelle eine gemeinsame Liste mit Beispielen.

A B
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Hintergrund

Das Bezugssystem

Das Bezugssystem

Ruf dir noch einmal den ersten Satz zu Beginn des Moduls in Erinnerung: „Wir befinden uns stĂ€ndig in Bewegung.“ Auch dann, wenn wir uns selbst gar nicht bewegen. Denn die Erde bewegt sich kontinuierlich und annĂ€hernd kreisförmig um die Sonne. Doch warum musste diese Bewegung bei den bisherigen Beurteilungen und Berechnungen nicht berĂŒcksichtigt werden?

DafĂŒr gibt es das sogenannte Bezugssystem. Das Bezugssystem gibt an, von wo aus die Bewegung betrachtet wird.

Drei Kreise unterschiedlicher GrĂ¶ĂŸe liegen ĂŒbereinander. Äußerer Kreis: Foto des Planeten Erde und die Aufschrift „Bezugssystem Weltraum
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© Urheber Planet Erde: The New York Public Library (https://unsplash.com/photos/yEauzeZU6xo); Urheber Bus Straßenkreuzung: Erik Mclean (https://unsplash.com/photos/od3m5BaHpKc); Urheber Bus innen: Ant Rozetsky (https://unsplash.com/photos/lr9vo8mNvrc); Komposition: Digitale Lernwelten

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Das Bezugssystem gibt an, von wo aus die Bewegung betrachtet wird.

Betrachte als Beispiel einen SchĂŒler, der sich durch den Bus zu einem Sitzplatz bewegt.

  • Betrachtest du die Bewegung aus dem Weltraum, mĂŒssen die Bewegungen der Erde, des Busses und des SchĂŒlers berĂŒcksichtigt werden.
  • Betrachtest du die Bewegung auf der Erde, mĂŒssen nur noch die Bewegungen des Busses und des SchĂŒlers berĂŒcksichtigt werden.
  • Befindest du dich selbst im Bus, muss lediglich die Bewegung des SchĂŒlers betrachtet werden.

Somit ergibt sich endlich die vollstÀndige Definition der Bewegung:

Ein Körper ist dann in Bewegung, wenn er seinen Ort mit der Zeit relativ zu seinem Bezugssystem Àndert.

Bonusaufgabe – Bezugssystem

Schau dir noch einmal das vorige Modul an. Von welchem Bezugssystem wurde bislang immer ausgegangen?

2.2 Ungleichförmige Bewegungen

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In der Natur bewegen sich nahezu alle Körper ungleichförmig. Zwar kann sich ein Fahrrad, Auto, Zug oder Flugzeug ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum mit derselben Geschwindigkeit bewegen – sie alle mĂŒssen dennoch zuerst einmal beschleunigen und irgendwann wieder abbremsen.

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Animation einer ungleichförmigen Bewegung: Das Auto fĂ€hrt parallel zur vertikalen Wegachse. Anfangs beschleunigt es, die Steigung des Graphen nimmt zu. Ab der HĂ€lfte wird das Auto wieder langsamer, bis es nach 10 Sekunden wieder zum Stehen kommt. Die Steigung des Graphen nimmt in diesem Zeitraum wieder ab. Das Auto hat nach 10 Sekunden insgesamt 50 Meter zurĂŒckgelegt, der Verlauf des Graphen gleich einer leichten S-Kurve.
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s(t)-Diagramm einer ungleichförmigen Bewegung.

In der Animation siehst du ein Auto, das beschleunigt und anschließend bremst sowie das zugehörige s(t)-Diagramm. Der Anstieg des Graphen ist jede Sekunde unterschiedlich. Der Weg s und die Zeit t sind somit nicht proportional. (Achtung: „Nicht proportional“ und „antiproportional“ sind nicht dasselbe!)

Eine Bewegung gilt also als ungleichförmig, wenn ein Körper nicht in denselben ZeitabstĂ€nden denselben Weg zurĂŒcklegt.

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? A B C

Aufgabe A – Ungleichförmige Bewegungen beschreiben

Schau dir noch einmal die Animation an. Beschreibe die Bewegung des Autos in Worten.

Aufgabe B – Gleichförmig oder ungleichförmig?

Sind die folgenden Bewegungen gleichförmig oder ungleichförmig? WÀhle die jeweils richtige Antwort aus.

Aufgabe C – Ungleichförmige Bewegungen beurteilen

In folgendem Quiz siehst du s(t)-Diagramme mit ungleichförmigen Bewegungen. Kreuze die richtigen Aussagen an. Es können auch mehrere Aussagen richtig sein.

A B C

2.3 Durchschnittsgeschwindigkeit

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Im letzten Kapitel hast du gelernt, wie du die Geschwindigkeit von gleichförmigen Bewegungen berechnen kannst. Bei ungleichförmigen Bewegungen ist das nicht ganz so einfach, da sich der Anstieg des Graphen im s(t)-Diagramm stets verÀndert.

Um die „Schnelligkeit“ einer ungleichförmigen Bewegung beschreiben zu können, kannst du die sogenannte Durchschnittsgeschwindigkeit (auch mittlere Geschwindigkeit genannt) berechnen. Dabei wird der Anstieg in einem grĂ¶ĂŸeren Zeitraum betrachtet.

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s(t)-Diagramm einer ungleichförmigen Bewegung. Der Graph beschreibt eine leichte S-Kurve: Anfangs beschleunigt der Körper und der die Steigung des Graphen nimmt zu. Ab der HĂ€lfte bremst der Körper und die Steigung des Graphen nimmt wieder ab. Nach 10 Sekunden hat der Körper einen Weg von 50 Metern zurĂŒckgelegt.
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FĂŒr die Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit wird ein grĂ¶ĂŸerer Zeitraum betrachtet.

In nebenstehendem s(t)-Diagramm hat der Körper nach 10 Sekunden einen Weg von 50 Metern zurĂŒckgelegt.

v = s / t
v = 50 m / 10 s
v = 5 m/s

Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Körpers betrÀgt 5 m/s. Die Formel gleicht der Berechnung der Geschwindigkeit bei gleichförmigen Bewegungen. Im Falle einer gleichförmigen Bewegung entspricht die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Körpers immer seiner Geschwindigkeit (da er zu jedem Zeitpunkt gleich schnell ist).

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Das s(t)-Diagramm zeigt dieselbe Bewegung wie zuvor. Doch diesmal ist nur ein Teil des Graphen markiert, fĂŒr den die Steigung bestimmt wird. Der Startzeitpunkt tA befindet sich bei 5 Sekunden. Der Endzeitpunkt tE befindet sich bei 7 Sekunden. Zum Startzeitpunkt hat der Körper einen Weg sA von 25 Metern zurĂŒckgelegt. Zum Endzeitpunkt einen Weg sE von 42 Metern. In diesen 2 Sekunden legt der Körper also einen Weg von 17 Metern zurĂŒck.
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Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit fĂŒr einen bestimmten Zeitraum.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit kann auch fĂŒr einen ausgewĂ€hlten Zeitraum berechnet werden. DafĂŒr wird zunĂ€chst der Anfangs- und Endzeitpunkt bestimmt (in diesem Fall bei 5 und 7 Sekunden):

t = tE - tA
t = 7 s - 5 s
t = 2 s

Der Zeitraum (t) betrĂ€gt 2 s. An den Anfangs- und Endzeitpunkten kann abgelesen werden, welchen Weg der Körper in diesem Zeitraum zurĂŒcklegt:

s = sE - sA
s = 42 m - 25 m
s = 17 m

Der Weg (s) betrÀgt 17 m. Nun werden die Werte in die Formel eingesetzt:

v = s / t 
v = 17 m / 2 s
v = 8,5 m/s

Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Körpers (v) betrÀgt in dem ausgewÀhlten Zeitraum 8,5 m/s. Schau dir noch einmal das s(t)-Diagramm an und verfolge die einzelnen Rechenschritte im Diagramm.

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Aufgabe – Durchschnittsgeschwindigkeit berechnen

Auf der Karte ist die Route einer Buslinie eingezeichnet. Du siehst die Positionen der Haltestellen sowie die Entfernungen zwischen den Haltestellen. Darunter befindet sich der Fahrplan der Buslinie.

Berechne die Durchschnittsgeschwindigkeit des Busses in den jeweiligen Abschnitten. In welchem Abschnitt erreicht der Bus die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit?

Eine Karte mit eingezeichneter Busroute. Entfernung von Stadtfeld zu Domschule: 1116 m; Entfernung von Domschule zu Rathaus: 750 m; Entfernung von Rathaus zu Volkspark: 972 m; Entfernung von Volkspark zu Uferstraße: 1218 m; Entfernung von Uferstraße zu Stadtfeld: 1170 m
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Der Bus startet an der Haltestelle „Stadtfeld“. Er hĂ€lt im Uhrzeigersinn an den Haltestellen „Domschule“, „Rathaus“, „Volkspark“ und „Uferstraße“ und endet wieder an der Haltestelle „Stadtfeld“.

HaltestelleUhrzeit (alle 30 min)
Stadtfeld06:00
Domschule06:06
Rathaus06:11
Volkspark06:17
Uferstraße06:24
Stadtfeld06:30
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Methode

Wie wird ein Experiment durchgefĂŒhrt?

Wie wird ein Experiment durchgefĂŒhrt?

Experimente sind ein wichtiger Teil der Naturwissenschaften. In der naturwissenschaftlichen Forschung werden Hypothesen (Vermutungen) aufgestellt, wie die Welt funktioniert und zusammenhĂ€ngt. Mithilfe von Experimenten können diese Hypothesen ĂŒberprĂŒft und neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Die DurchfĂŒhrung eines Experiments folgt einem festen Ablauf, damit das Experiment reproduzierbar ist. Das heißt, das Experiment muss immer zu demselben Ergebnis fĂŒhren, wenn es unter denselben Bedingungen durchgefĂŒhrt wird.

Das gesamte Experiment – von der Aufgabenstellung bis zur Auswertung – wird in einem Versuchsprotokoll dokumentiert. Das Versuchsprotokoll sollte folgenden Aufbau haben:

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Experiment

100-Meter-Sprint: Lauf gegen Fahrrad

100-Meter-Sprint

In diesem Experiment lasst ihr zwei Personen in einem Rennen ĂŒber 100 Meter gegeneinander antreten. Eine Person lĂ€uft, die andere fĂ€hrt Fahrrad.

Materialien & Personen

  • Eine Laufbahn (min. 100 Meter LĂ€nge)
  • Ein Fahrrad
  • 10 Stoppuhren (oder Smartphones)
  • Mindestens 12 Personen

Achtung: Wenn ihr weniger als 12 Personen seid oder dieses Experiment zu Hause bearbeitet, ĂŒberspringt die DurchfĂŒhrung und verwendet die Werte, die in Aufgabe C hinterlegt sind.

DurchfĂŒhrung

Versuchsaufbau des 100-Meter-Sprints: Die Laufbahn ist in AbstÀnde von 10 Metern unterteilt, die 100-Meter-Marke ist als Ziel markiert. An der 0-Meter-Marke befindet sich der LÀufer. Neben der 10-Meter-Marke, 20-Meter-Marke, usw. bis zur 100 Meter-Marke befindet sich jeweils eine Person mit Stoppuhr (insgesamt 10 Personen mit Stoppuhr).
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Versuchsaufbau

  1. Bestimmt, welche Person lĂ€uft und welche Fahrrad fĂ€hrt. Die anderen 10 Personen positionieren sich mit jeweils einer Stoppuhr in gleichmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden an der Laufbahn (die erste Person 10 Meter von der Startlinie entfernt, die zweite zwanzig Meter usw. – die letzte Person sollte 100 Meter von der Startlinie entfernt sein).
  2. Zuerst positioniert sich der LĂ€ufer an der Startlinie. Der Fahrradfahrer ĂŒbernimmt die Versuchsleitung und protokolliert die Messwerte.
  3. Sobald die Versuchsleitung „Los!“ ruft, lĂ€uft der LĂ€ufer los und die 10 Personen mit den Stoppuhren beginnen die Zeitmessung.
  4. Wenn der LÀufer eine Person mit Stoppuhr passiert, hÀlt diese Person die Zeitmessung an. Nachdem der LÀufer das Ziel erreicht hat, werden alle gemessenen Zeiten von der Versuchsleitung protokolliert.
  5. Die Punkte 2-4 werden wiederholt. Doch diesmal wird die Zeit des Radfahrers gemessen und der LĂ€ufer ĂŒbernimmt die Versuchsleitung.
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? A B C D E F G H

Aufgabe A – Versuchsplanung Lauf gegen Fahrrad

Schau dir zunĂ€chst die Aufgabenteile B bis H an, bevor du mit dem Experiment beginnst und ĂŒberlege dir, welche Aufgaben...

  1. zur Vorbereitung des Experiments gehören.
  2. zur DurchfĂŒhrung des Experiments gehören.
  3. zur Auswertung des Experiments gehören.

Erstelle dir einen Plan, welche Aufgaben du vor, wÀhrend und nach dem Experiment bearbeitest.

Aufgabe B – Hypothese aufstellen

Stelle zunÀchst deine Hypothese auf:

  • Wer benötigt weniger Zeit, um das Ziel zu erreichen?
  • Wer erreicht die höhere Geschwindigkeit?

BegrĂŒnde deine Hypothese.

Aufgabe C – Beobachtungen dokumentieren

Wenn du das Experiment nicht durchfĂŒhren konntest, nutze die in der Tabelle hinterlegten Werte fĂŒr die weiteren Aufgaben. Wenn ihr das Experiment durchgefĂŒhrt habt, tragt die Messwerte in die Tabelle ein.

Nutze das Textfeld, um weitere Beobachtungen zu notieren.

Aufgabe D – Messwerte auswerten

Erstelle ein gemeinsames s(t)-Diagramm fĂŒr die beiden dokumentierten Bewegungen.

Du kannst ein Foto deines Diagramms hochladen, um dein Ergebnis hier festzuhalten.

Aufgabe E – Durchschnittsgeschwindigkeit berechnen

  1. Berechne die Durchschnittsgeschwindigkeit fĂŒr beide Bewegungen ĂŒber den gesamten Zeitraum.
  2. In welchem Abschnitt haben die beiden Bewegungen jeweils ihre grĂ¶ĂŸte Durchschnittsgeschwindigkeit?

Aufgabe F – Hypothese ĂŒberprĂŒfen

ÜberprĂŒfe deine Hypothese und beantworte die folgenden Fragen:

  1. Wer benötigte weniger Zeit? Wer hat die höhere Geschwindigkeit erreicht? Handelt es sich um dieselbe Person?
  2. Konnte der Fahrradfahrer den LĂ€ufer ĂŒberholen?
  • Wenn ja: Gib den Zeitpunkt an, zu dem der Fahrradfahrer den LĂ€ufer ĂŒberholt.
  • Wenn nicht: Warum konnte der Fahrradfahrer den LĂ€ufer nicht ĂŒberholen?

Aufgabe G – Fehlerquellen ĂŒberprĂŒfen

Welche Faktoren können bei diesem Versuch zu möglichen Ungenauigkeiten oder Abweichungen fĂŒhren?

Wie können sich diese Faktoren auf die dokumentierten Zeiten auswirken?

Aufgabe H – 200-Meter-Sprint

Wie wĂŒrde das s(t)-Diagramm aussehen, wenn ihr den Versuch ĂŒber eine Distanz von 200 Metern wiederholt? Gib eine Vermutung aufgrund der bisherigen Erkenntnisse ab.

A B C D E F G H

2.4 Zusatzmodul: Mit bloßem Auge ...

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Manche Bewegungen sind so schnell, dass du sie mit bloßem Auge nicht erkennen kannst. Andere Bewegungen sind so langsam, dass du sie selbst mit ganz viel Geduld nicht beobachten kannst. Schau dir die folgenden Bilder an:

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Zeitlupe Zeitlupe Zeitraffer Zeitraffer
Ein greller Blitz am Nachthimmel, der auf einer Wiese einschlÀgt.
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Urheber: Alexandre Bringer

https://www.pexels.com/de-de/foto/blitz-unk-auf-grunem-grasfeld-3637060/

PD

Blitze tasten sich vor, bis sie Kontakt zum Boden haben.

Ein Wassertropfen trifft auf eine WasseroberflĂ€che. Auf der WasseroberflĂ€che bilden sich immer grĂ¶ĂŸer werdende Kreise.
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Urheber: Pixabay

https://www.pexels.com/de-de/foto/wassertropfen-40784/

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Ein Wassertropfen trifft auf eine WasseroberflÀche.

Langzeitbelichtung eines Nachthimmels, im Vordergrund ein Berg. Aufgrund der Langzeitbelichtung sind die kreisförmigen Bewegungen der Sterne am Nachthimmel zu sehen.
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Urheber: Aviv Perets

https://www.pexels.com/de-de/foto/berg-und-himmel-3274903/

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Eine Langzeitbelichtung zeigt die Bewegung des Sternenhimmels.

Kleine PfÀnzchen, die in einem Blumenkasten wachsen. Die Samen, aus denen sie gekeimt sind, sind noch sichtbar.
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Urheber: Jen Theodore

https://unsplash.com/photos/Tys0QOcdbBA

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Ein Samen keimt und wĂ€chst ĂŒber mehrere Tage zu einer Pflanze heran.

Zeitlupe Zeitlupe Zeitraffer Zeitraffer
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Bei einem Gewitter ist hĂ€ufig zuerst der Blitz zu sehen und das GerĂ€usch des Donners folgt etwas spĂ€ter. Grund dafĂŒr ist, dass sich Licht und Schall mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausbreiten.

Licht bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von ungefĂ€hr 300.000 Kilometern pro Sekunde. Damit ein Zeitunterschied wahrgenommen werden kann, muss die Distanz zwischen der Lichtquelle und dem Auge sehr groß sein.

Schall bewegt sich dagegen „nur“ mit einer Geschwindigkeit von ungefĂ€hr 343 m/s. Deshalb hörst du das GerĂ€usch eines Blitzes erst, nachdem du ihn siehst.

Wenn du den zeitlichen Abstand zwischen Blitz und Donner misst, kannst du anhand der Schallgeschwindigkeit berechnen, wie weit der Blitz entfernt ist:

s = v * t
s
= Schallgeschwindigkeit * zeitlicher Abstand in Sekunden

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A B

Aufgabe A – Schallgeschwindigkeit

Du siehst einen Blitz und hörst anschließend den Donner. Der zeitliche Abstand zwischen Blitz und Donner betrĂ€gt 5 Sekunden. Berechne die Entfernung zwischen dir und dem Blitz.

Aufgabe B – Lichtgeschwindigkeit

Der Abstand zwischen der Sonne und der Erde betrÀgt ungefÀhr 150 Millionen Kilometer. Berechne die Zeit, die das Sonnenlicht benötigt, um zur Erde zu gelangen.

A B

Erweiterung: das Voyager-Programm

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KĂŒnstlerische Darstellung der Voyager-Sonde im All. Zentrale Elemente sind mehrere Antennen sowie ein Kameraarm zur Aufzeichnung von Bildern.
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Urheber: NASA/JPL

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Voyager_spacecraft.jpg

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Darstellung der Voyager-Sonde im All

Das Voyager-Programm ist ein Forschungsprogramm der NASA zur Erkundung der Ă€ußeren Planeten unseres Sonnensystems und des interstellaren Raums (Raum außerhalb des Sonnensystems).

Teil des Programms war der Start der beiden Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 im Jahr 1977. Beide Missionen dauern bis heute an.

Beide Raumsonden passierten mehrere Planeten unseres Sonnensystems und befinden sich mittlerweile im interstellaren Raum. Voyager 1 ist das am weitesten von der Erde entfernte Objekt, das von Menschen geschaffen wurde und sendet noch immer Signale zur Erde. Es befindet sich aktuell (Stand: MĂ€rz 2021) ca. 22,8 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt.

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A B C

Aufgabe A - Die Reise der Voyager 2

Die folgende Tabelle zeigt den zeitlichen Verlauf der Voyager 2-Mission. Darunter befindet sich eine Grafik mit den Entfernungen der Planeten zur Sonne. Stelle die Bewegung der Raumsonde in einem s(t)-Diagramm dar. Achte dabei vor allem auf eine passende Achseneinteilung.

Nimm fĂŒr die Darstellung im Diagramm vorerst an, dass sich die Raumsonde in den jeweiligen Zeitabschnitten gleichförmig bewegt und sich die Planeten in einer geraden Linie befinden.

DatumEreignis
20.08.1977Start auf der Erde
09.07.1979Vorbeiflug am Jupiter
26.08.1981Vorbeiflug am Saturn
24.01.1986Vorbeiflug am Uranus
25.08.1989Vorbeiflug am Neptun
Darstellung des Sonnensystems inklusive der Entfernungen der Planeten zur Sonne. Merkur: 57.909.000 km; Venus: 108.160.000 km; Erde: 149.600.000 km; Mars: 227.990.000 km; Jupiter: 778.360.000 km; Saturn: 1.433.500.000 km; Uranus: 2.872.400.000 km; Neptun: 4.498.400.000 km.
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Urheber: Original von Beinahegut (bearbeitet von Digitale Lernwelten)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sonnensystem-Grafik.pdf

Cc4BYSA
Das Sonnensystem inklusive der AbstÀnde der Planeten zur Sonne.

Aufgabe B - Geschwindigkeit der Voyager 2

Berechne die Durchschnittsgeschwindigkeit von Voyager 2 fĂŒr die jeweiligen Zeitabschnitte.

  1. In welchem Abschnitt ist die Durchschnittsgeschwindigkeit am grĂ¶ĂŸten?
  2. Äußere eine Vermutung, warum sich die Geschwindigkeit von Voyager 2 verĂ€ndert.

Aufgabe C - Flugbahnen der Voyager-Sonden

Rechts siehst du ein Bild der Flugbahnen der Voyager-Sonden.

  1. Beschreibe die Flugbahnen. Was fÀllt dir auf?
  2. Worauf mussten die Wissenschaftler achten als sie das Startdatum der Sonden gewÀhlt haben?
A B C
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Zusammenfassung

Bewegungsformen

1. Bahnformen

Die Bahnform bezeichnet die Bahn, entlang der sich ein Körper bewegt. Folgende Bahnformen hast du in diesem Kapitel kennengelernt:

  • Geradlinige Bewegung: Der Körper bewegt sich entlang einer Geraden.
  • Kreisbewegung: Der Körper bewegt sich auf einer kreisförmigen Bahn.
  • Schwingung: Der Körper bewegt sich zwischen zwei Punkten hin und her.

2. Ungleichförmige Bewegungen

Eine Bewegung ist ungleichförmig, wenn der Körper nicht in denselben ZeitabstĂ€nden denselben Weg zurĂŒcklegt. Der Graph einer ungleichförmigen Bewegung ist keine Gerade, s und t verhalten sich nicht proportional zueinander.

In der Natur bewegen sich nahezu alle Körper ungleichförmig, da sie zuerst einmal beschleunigen und irgendwann wieder abbremsen mĂŒssen.

3. Durchschnittsgeschwindigkeit

s(t)-Diagramm einer ungleichförmigen Bewegung. Der Graph beschreibt eine leichte S-Kurve: Anfangs beschleunigt der Körper und der die Steigung des Graphen nimmt zu. Ab der HĂ€lfte bremst der Körper und die Steigung des Graphen nimmt wieder ab. Nach 10 Sekunden hat der Körper einen Weg von 50 Metern zurĂŒckgelegt.
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Urheber: Digitale Lernwelten GmbH

Cc4BYNCSA

Bestimmung der Durchschnittsgeschwindigkeit bei einer ungleichförmigen Bewegung.

Um die „Schnelligkeit“ einer ungleichförmigen Bewegung zu beschreiben, kann die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet werden. Dabei wird der Anstieg in einem grĂ¶ĂŸeren Zeitraum betrachtet:

v = s / t
v = 50 m / 10 s
v = 5 m/s

Der Körper bewegt sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 m/s.

Das s(t)-Diagramm zeigt dieselbe Bewegung wie zuvor. Doch diesmal ist nur ein Teil des Graphen markiert, fĂŒr den die Steigung bestimmt wird. Der Startzeitpunkt tA befindet sich bei 5 Sekunden. Der Endzeitpunkt tE befindet sich bei 7 Sekunden. Zum Startzeitpunkt hat der Körper einen Weg sA von 25 Metern zurĂŒckgelegt. Zum Endzeitpunkt einen Weg sE von 42 Metern. In diesen 2 Sekunden legt der Körper also einen Weg von 17 Metern zurĂŒck.
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Urheber: Digitale Lernwelten GmbH

Cc4BYNCSA

Die Durchschnittsgeschwindigkeit kann auch fĂŒr ausgewĂ€hlte ZeitrĂ€ume bestimmt werden.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit kann auch fĂŒr beliebige ZeitrĂ€ume bestimmt werden: 

v = s / t = (sE - sA) / (tE - tA)
v = (42 m - 25 m) / (7 s - 5 s) = 17 m / 2 s
v = 8,5 m/s

Der Körper bewegt sich im angegebenen Zeitraum mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,5 m/s.

4. DurchfĂŒhrung eines Experiments

Experimente sind ein wichtiger Teil der Naturwissenschaften. Sie werden in einem Versuchsprotokoll dokumentiert, das folgenden Aufbau haben sollte:

  1. Name des Protokollanten
  2. Thema bzw. Fragestellung
  3. Hypothese
  4. GerÀte und Materialien
  5. Versuchsaufbau
  6. DurchfĂŒhrung
  7. Beobachtung
  8. Auswertung

5. Entfernungen und Geschwindigkeiten in der Astronomie

Auch Schall und Licht breiten sich mit einer Geschwindigkeit aus.

  • Die Schallgeschwindigkeit betrĂ€gt ungefĂ€hr 343 m/s.
  • Die Lichtgeschwindigkeit betrĂ€gt ungefĂ€hr 300.000 km/s.

Die Distanz zwischen der Erde und der Sonne betrÀgt ungefÀhr 150 Millionen Kilometer.