1. Was bedeutet Migration?

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Urheber: Jim Black

Pixabay

PD

Auf dem Weg – ein menschlicher Naturzustand?

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Wandern ist nicht gleich Wandern. Menschen bewegen sich aus unterschiedlichen GrĂŒnden fĂŒr unterschiedliche ZeitrĂ€ume an unterschiedliche Orte. Nicht jede dieser Wanderungen nennen wir Migration. Was ist dann eigentlich Migration? Was macht sie besonders und abgrenzbar vom Reisen oder Besuchen? Und wie kann man Migration so untersuchen, dass man versteht, warum Menschen zu Migranten werden? Diese Fragen werden wir in diesem Teilmodul beantworten.

Wandern = Migration?

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Der Begriff Migration leitet sich vom lateinischen Wort migrare ab, das wandern, aus- oder wegziehen bedeutet. Wir benutzen ihn heute stĂ€ndig und irgendwie haben wir alle das GefĂŒhl, dasselbe zu meinen, wenn wir Migration sagen.

Aber nicht jeder Mensch, der sich an einem anderen Ort aufhÀlt als dem, an dem er geboren und aufgewachsen ist, ist ein Migrant. Menschen gehen

  • aus unterschiedlichen GrĂŒnden,
  • unter sehr unterschiedlichen Bedingungen und
  • mit unterschiedlichen Zielen

an einen anderen Ort. Ob wir eine bestimmte Form dieser Bewegungen als Migration bezeichnen, hĂ€ngt von all diesen GrĂŒnden, Bedingungen und Zielen ab.

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Definition

Die Definition von Migration des Bundesamts fĂŒr Migration und FlĂŒchtlinge

Unter Migration versteht man, dass Menschen den Ort, an dem sie leben, dauerhaft Ă€ndern. Manchmal sagt man auch, sie Ă€ndern ihren Lebensmittelpunkt. Von internationaler Migration spricht man, wenn die Verlegung des Wohnortes ĂŒber LĂ€ndergrenzen hinweg geschieht.

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The tourist invasion - Die Touristen Invasion
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Urheber: RevolTee

https://www.flickr.com/photos/revoltee/9102702869/

Cc2BYNCSA

Das Foto zeigt Touristen am Strand von Lloret de Mar, Spanien.

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Urheber: unbekannt

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:GermanEmigrantsBoardingAShipInHamburg.jpg?uselang=de

PDBYSA

Das Bild zeigt deutsche Auswanderer, die im Hamburger Hafen ein Dampfschiff nach Amerika besteigen (Darstellung aus dem 19. Jahrhundert).

Bakhtiari nomad camp in Bazoft
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Urheber: Bazofti

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bakhtiari_nomad_camp.jpg?uselang=de

Cc4BYSA

Das Foto zeigt ein Nomadenzelt im Iran. Nomaden ziehen mit ihren Tierherden von einem Weideplatz zum nĂ€chsten. Oft ĂŒberqueren sie dabei auch Staatsgrenzen. Sie haben keinen einen Herkunftsort und auch kein eines Ziel.

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Urheber: Raimond Spekking

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Drehscheibe_K%C3%B6ln-Bonn_Airport_-_Ankunft_Fl%C3%BCchtlinge_5._Oktober_2015-0310.jpg

Cc4BYSA

Das Foto zeigt eine FlĂŒchtlingsfamilie, die 2015 in Deutschland ankommt.

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Urheber: Bundesarchiv, Bild 183-1985-0121-002

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-1985-0121-002,_Wei%C3%9Fenfels,_Auszubildener_aus_Namibia.jpg

Cc3BYSA

Ein Vertragsarbeiter aus Namibia bei seiner Ausbildung zum Schumacher in Weißenfels 1985. Vertragsarbeiter waren Menschen, die von der DDR aus anderen Staaten angeworben wurden, um fĂŒr einen befristeten Zeitraum in der DDR zu arbeiten. Danach sollten sie wieder in ihre Heimat zurĂŒckkehren.

Berlin-Wedding im Winter
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Urheber: Dirk Ingo Franke

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Berlin_Wedding_Schwaebische_Baeckerei_24.11.2015_13-50-42.jpg

Cc4BYSA

Eine 'SchwĂ€bische BĂ€ckerei' in Berlin – die Betreiber und viele ihrer Kunden sind wahrscheinlich aus SĂŒdwestdeutschland nach Berlin gezogen, um dort zu arbeiten oder zu studieren.

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Aufgabe

  1. Lies dir die obige Definition von Migration durch und sieh dir danach die 'Galerie: Migranten?' an. 
  2. Entscheide bei jedem Bild, ob es sich um Migranten nach der Definition des Bundesamtes handelt. BegrĂŒnde deine Entscheidung.

1.1 Warum gehen Menschen eigentlich woanders hin?

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Migration ist anstrengend. Menschen verlassen geliebte Menschen. Sie nehmen Gefahren und Kosten der Reise auf sich, mĂŒssen sich an einem fremden Ort unter fremden Menschen neu einrichten. Um sich fĂŒr das Auswandern zu entscheiden, braucht ein Mensch also gute GrĂŒnde. Diese GrĂŒnde lassen sich in Push- und Pull-Faktoren einteilen. Push-Faktoren (engl. to push = schieben/drĂŒcken) sind GrĂŒnde, die Menschen von ihrem Herkunftsort wegtreiben. Das sind also zum Beispiel schlechte LebensumstĂ€nde wie Arbeitslosigkeit, Verfolgung oder Krieg. Pull-Faktoren (engl. to pull = ziehen) sind GrĂŒnde, die Menschen zum Ziel ihrer Wanderung hinziehen. Das mĂŒssen also Verbesserungen oder die Hoffnung auf Verbesserungen im Leben der Migranten sein.

Mit diesen Faktoren kann man gut erklĂ€ren, warum in bestimmten Situationen Migration entsteht – wenn Push- und Pull-Faktoren stark genug sind – und in anderen Situationen nicht.

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Darstellung

Niemand flieht freiwillig

Hinweis: Dieser Text stammt vom UNHCR – der FlĂŒchtlingshilfsorganisation der Vereinten Nationen. Er befasst sich mit einem bestimmten Fall von Migranten, den FlĂŒchtlingen.

Niemand flieht freiwillig

Völkerrechtlich ist nur derjenige ein FlĂŒchtling, der sein Land aus „Furcht vor Verfolgung wegen seiner Rasse, seiner Religion, NationalitĂ€t, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung“ verlĂ€sst. (Art. 1 der FlĂŒchtlingskonvention)

GrĂŒnde fĂŒr eine Flucht können jedoch sehr unterschiedlich sein. Meist sind es Krieg und Gewalt, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Immer dabei ist die Angst um das eigene Leben, um das Leben und das Wohlergehen der Kinder, der Familie oder von Freunden.

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