3. Widerstand in der NS-Zeit

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3. Widerstand in der NS-Zeit

Im Nachwort des Romans schreibt Johannes Herwig:

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© Johannes Herwig: Bis die Sterne zittern. 4. Auflage. Hildesheim: Gerstenberg 2020. S. 251

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Diesen Fragen widmet sich der nÀchste Modulteil. Du wirst dich etwas nÀher mit dem Begriff des Widerstands auseinandersetzen und verschiedene Jugendoppositionen kennenlernen.

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Aufgabe

Lies dir zunÀchst den folgenden Text durch, um dein Wissen zum Widerstand im Nationalsozialismus aufzufrischen. 

Informiere dich anschließend zu den Unterschieden der Begriffe „Verweigerung“, „Opposition“ und „Widerstand“.

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Es gab immer wieder Widerstand gegen den Nationalsozialismus, unter anderem aus politischen, kulturellen oder religiösen GrĂŒnden. Allerdings leistete nur eine Minderheit von 1933 bis 1945 wirklich aktiven Widerstand. Dieser kam zunĂ€chst vor allem von der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Nach dem Verbot der Partei wurde eine Untergrundorganisation aufgebaut, die im Verborgenen FlugblĂ€tter und Plakate druckte und verteilte.

Seit 1939 wuchs der Widerstand gegen die NS-Diktatur. Unterschiedliche Gruppen in Deutschland und in den besetzten LĂ€ndern setzten sich gegen das Regime, gegen den Krieg und gegen die Deportation und Ermordung von JĂŒdinnen und Juden zur Wehr. Auch Jugendliche waren in Opposition und Widerstand aktiv.

Um die AktivitÀten von Gruppen und Einzelpersonen, die sich gegen das NS-Regime wandten, genauer beschreiben zu können, unterscheidet man zwischen Verweigerung, Opposition und Widerstand.

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Verweigerung

Verweigerung umfasst alle Verhaltensformen, die sich gegen NS-Normen wenden, z. B. indem man statt „Heil Hitler“ weiterhin „Guten Tag“ sagte oder bei der Übertragung von Hitler-Reden das Radio ausschaltete. Das kam relativ hĂ€ufig vor und war nicht organisiert. Durch Verweigerung wurde nicht notwendig das Regime als Ganzes abgelehnt.

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Opposition

Opposition geht weiter als Verweigerung und umfasst alle Handlungen, die eine grundsĂ€tzliche Ablehnung des NS-Regimes zeigen. Dazu zĂ€hlt z. B. die Nicht-Teilnahme an Veranstaltungen oder explizit geĂ€ußerter Widerspruch gegen die NS-Ideologie.

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Widerstand

Widerstand ist die am weitesten gehende Form und deshalb auch die seltenste. Widerstand wurde bewusst ausgeĂŒbt und hatte die Beendigung der NS-Diktatur zum Ziel. Widerstandshandlungen reichten vom Verteilen von FlugblĂ€ttern ĂŒber Sabotage in RĂŒstungsfabriken und verbotene Hilfe fĂŒr Verfolgte bis hin zu Attentaten auf fĂŒhrende Nationalsozialisten und auf Adolf Hitler selbst. Wer Widerstand leistete, gefĂ€hrdete sein Leben: WiderstandskĂ€mpfer wurden ins KZ verschleppt oder zu hohen Strafen bis hin zur Todesstrafe verurteilt.

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Eine der bekanntesten Widerstandsgruppen war die Weiße Rose. Aber wer steckte hinter dieser Gruppe? Was waren ihre Absichten und mit welchen Aktionen wandten sie sich gegen das nationalsozialistische Regime? Schau dir zur Beantwortung dieser Fragen das kurze Video an.

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Es gab viele weitere Gruppen und Personen, die mit der nationalsozialistischen Politik nicht einverstanden waren und das auch gezeigt haben. Nicht immer ist die Einordnung zwischen Widerstand und Opposition so eindeutig wie bei der Weißen Rose. Hier bekommst du mithilfe von Einzelbiografien einen Einblick in den Widerstand von Jugendlichen.

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Aufgabe

Lies dir die einzelnen Biografien durch. Überlege, welches Verhalten der Jugendlichen jeweils als Opposition oder Widerstand gesehen werden kann. Notiere dir aus den Biografien Beispiele fĂŒr Opposition und/oder Widerstand und trage sie stichpunktartig in der Tabelle ein.
FĂŒr Wolfgang Schieweg, ein Mitglieder der Leipziger Meute „Reeperbahn“, findest du in der Tabelle bereits ein Beispiel, an dem du dich orientieren kannst.

Beachte, dass nicht immer fĂŒr beide Formen Beispiele gefunden werden können (manche Personen waren eher in oppositionellen Gruppen, andere im aktiven Widerstand)

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Informationen fĂŒr LehrkrĂ€fte

Lösungsvorschlag

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Informationen fĂŒr LehrkrĂ€fte

Das materialgestĂŒtzte Schreiben ist eine komplexe Aufgabenstellung, bei der adressatenbezogene und lebensnahe Texte geschrieben werden sollen. Grundlage sind kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (d.h. auch Diagramme, Karikaturen, 
), aus denen die Lernenden eine Auswahl fĂŒr ihren eigenen Text treffen. Schreibprodukte können Informationstexte, Kommentare, Leserbriefe etc. sein.

Weitere Informationen sind u.a. hier zu finden:

https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/sprachen-und-literatur/deutsch/sprache/materialgestuetztes-schreiben

Aufgrund des Schwierigkeitsgrades bietet sich die Aufgabe als Vertiefung an.

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Aufgabe

Verfasse einen Informationstext fĂŒr eine BroschĂŒre zur Ausstellung „Widerstand oder Opposition – Jugendgruppen im Nationalsozialismus“ in deinem Schulhaus.

  • Beginne mit einer einleitenden Passage, die die Leser und Leserinnen anspricht und das Thema einfĂŒhrt.

  • Beschreibe im Informationstext kurz die Formen des Widerstands. Ordne ausgewĂ€hlte Jugendgruppen den Formen des Widerstands zu.

  • Nutze Zitate aus den Materialien, um deine Aussagen zu belegen.

  • FĂŒge Bilder und Diagramme hinzu, um die Informationen anschaulich zu machen.

  • Schließe mit einer Reflexion ĂŒber die Bedeutung historischer Ausstellungen der NS-Zeit fĂŒr die heutige Zeit.